Drei Gebäude des Nußbaumer-Hofes in Grafing durch Blitzschlag eingeäschert

Martinskirchen: Ein Großbrand, verursacht durch einen Blitzschlag, hat gestern am späten Nachmittag den Nußbaumer-Hof in Grafing fast vollständig vernichtet.Schwere Gewitter haben sich gegen 17 Uhr über dem Rottal entladen. Einer der Blitze trifft gegen 17.15 Uhr den Hof der Familie Nußbaumer. Innerhalb kürzester Zeit, so ein Sprecher der Polizei brannten drei der Gebäude des stattlichen Vierseithofes lichterloh.Ein Großaufgebot an Feuerwehrmännern eilt an die Unglücksstelle, um wenigstens das Wohnhaus vor den Flammen zu retten. Bei Redaktionsschluss ist dieser Kampf noch nicht ausgestanden. Stallungen und Maschinengebäude werden fast vollständig ein Raub der Flammen. Trotz der Hitze und unter gefährlichsten Bedingungen gelingt es den Wehr- männern, den Kuhstall zu räumen.Auch das Rote Kreuz hat eine Vielzahl von Helfern an die Brandstelle entsandt. Der Rettungsdienst muss die Altbäuerin mit einem Schock ins Krankenhaus bringen.Gegen die Flammen kämpfen zehn Wehren an: Martinskirchen, Wurmannsquick, Rogglfing, Langeneck, Walburgskirchen, Lohbruck, Eggenfelden, Hickerstall, Linden und Hebertsfelden ( weiterer Bericht in der Montagausgabe)

( Bericht im Lokalteil des Rottaler Anzeigers vom Samstag, den 13. Mai 2000 )

Nach dem Großbrand in Grafing

Vierseithof nur noch Ruine: Mitgefühl mit dem "Hansi"

Martinskirchen: Bauer Hans Nußbaumer (50) und seine 85-jährige Mutter Katharina haben am Freitagabend miterleben müssen, wie ihr stattlicher Vierseithof innerhalb von Minuten nahezu vollständig ein Raub der Flammen geworden ist (wir berichteten). Zu allem Überfluss erlitten die beiden Hofbewohner Rauchvergiftungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.Ein Blitzschlag hat den Nußbaumer-Hof in Grafing (Marktgemeinde Wurmannsquick) binnen kürzester Zeit in eine Ruinenstätte verwandelt. Nur das Wohnhaus hat den verheerenden Brand überdauert.Doch auch dessen Erhalt steht lange Zeit auf der Kippe. Die Flammen, die drei Stallungen bzw. Maschinengebäude vernichten, hatten bereits das Dach und die Verkleidung des Wohnhaus-Altbaus erfasst. Ein beherzter Innenangriff der Eggenfeldener Feuerwehr und eine Brandschutzmauer zum Neubautrakt verhindern noch Schlimmeres.Zehn Wehren - Martinskirchen, Wurmannsquick, Rogglfing, Langeneck, Walburgskirchen, Lohbruck, Eggenfelden, Hickerstall, Linden und Hebertsfelden - kämpfen bis Mitternacht, mithin fast sieben Stunden lang, gegen die Flammen.Das  Kommando hat der Chef der Martinskirchner Wehr, Otto Kollböck. Am Vormittag nach dem Großeinsatz steht ihm die Anstrengung noch ins Gesicht geschrieben. Seit Ausbruch des Feuers ist er vor Ort, gibt jetzt Anweisungen für die Brandwache. Und die muss auf der Hut sein; denn aus der Ruinenlandschaft steigt nach wie vor beißender Rauch auf."Das gibt keine schönen Bilder", sagt einer der Feuerwehrmänner, als er den Zeitungsmann mit der Kamera inmitten der Trümmer seine Arbeit verrichten sieht. Wie Recht er doch. "Der Hansi", so fängt er über den Nußbaumer-Bauern zu erzählen an, "der Hansi hat´s noch nie leicht gehabt". Ohne Bäuerin, nur mit Hilfe seiner hoch betagten Mutter, hat er den 120-Tagwerk-Betrieb zu versorgen. "Und jetzt auch noch das", sagt der Mann und sein Blick schweift traurig über die armseligen Reste des Jung- gesellen-Hofes.Nach Schätzungen der Passauer Kripo beläuft sich der Sachschaden an Gebäuden, Maschinen und Erntevorräten auf mindestens eine Million Mark."Hoffentlich war der Bauer wenigstens gut versichert", sagen wir zu dem mitfühlenden Wehrmann, der sich schließlich als ein Verwandter des Brandleiders zu erkennen gibt. "Darauf hat der Hansi schon immer geachtet", meint der Angesprochene.Möge er doch nur Recht behalten

( Bericht und Fotos im Lokalteil des Rottaler Anzeigers vom Montag, den 15. Mai 2000 )

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