20 Millionen Mark Schaden nach Großbrand
Feuer verwüstet Holzwerke - Elf Menschen verletzt - Brandursache: Technischer Defekt
Pfarrkirchen: (red) Ein Großbrand hat gestern Morgen mehrere Gebäude samt Produktionsanlagen der Holzwerke Wimmer in Pfarrkirchen (Lkr. Rottal-Inn) zerstört. Das Feuer richtete einen Gesamtschaden in Höhe von 20 Millionen Mark an. "Das ist der größte Schicksalsschlag in der Geschichte des Unternehmens", sagte Geschäftsführer Hans-Peter Wimmer.
350 Feuerwehrleute waren teils mit Schutzanzügen und Atemschutzgeräten im Einsatz, um das Flammenmeer zu bekämpfen. Laut Polizei mussten ein Arbeiter und ein Feuerwehrmann wegen leichter Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Neun weitere Personen erlitten leichte Brandverletzungen bzw. klagten über Erschöpfung. Sie wurden von BRK-Helfern versorgt.
Als Brandursache vermutet die Polizei einen technischen Defekt an der Leimpresse einer Keilzinkenanlage (Seite 9).

(Bericht in der PNP und im RA am Mittwoch 01.08.2001 - Titelseite)
Brand zerstört Holzwerke Wimmer: "Größter Schicksalsschlag in der Geschichte der Firma"
Ursache: Technischer Defekt in der hydraulischen Leimpresse - 350 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen an
Von Sabine Wagle
Pfarrkirchen. Großeinsatz im Landkreis Rottal-Inn: Bei einem verheerenden Brand in den Holzwerken Wimmer im Pfarrkirchener Stadtgebiet sind mehrere Gebäude samt Produktionsanlagen zerstört worden. Gesamtschaden: mehr als 20 Millionen Mark. Elf Personen wurden verletzt.
Ein Flammenmeer, das weit über die Grenzen der Stadt zu sehen war, bot sich den Einsatzkräften gegen 4.30 Uhr am Brandort. Lichterloh brannte die 60 Meter lange Fertigungshalle inmitten des Betriebsgeländes. Nach Angaben der Kripo Passau wurden das Gebäude, alle darin installierten Anlagen und das gelagerte Holz ein Raub der Flammen. Binnen einer knappen Stunde griff das Feuer auf das angrenzende hobelwerk über, das dadurch stark beschädigt wurde.
Nach bisherigen Ermittlungen der Polizeidirektion Passau brach der Brand durch einen technischen Defekt einer hydraulischen Leimpresse in der so genannten Keilzinkenanlage aus. Da bei den Holzwerken auch Schicht gearbeitet wird, befanden sich zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiter im Gebäude. Der Schichtführer informierte sofort nach Ausbruch des Feuers seine Kollegen im angrenzenden Hobelwerk. Als diese jedoch mit Handfeuerlöschern die Fertigungshalle erreichten, gab es keine Hilfe mehr - der Brandort hatte sich binnen weniger Sekunden in eine Feuerhölle verwandelt. Die Mitarbeiter konnten sich dennoch ins Freie retten.
Insgesamt 35 Wehren des östlichen Landkreises Rottal-Inn waren bei diesem größten Brand in der Geschichte der Holzwerke Wimmer im Einsatz. Vor Ort befanden sich 350 Feuerwehrmänner und -frauen, 52 Atemschutzträger, das BRK mit 25 Helfern sowie Beamte der Polizeiinspektion Pfarrkirchen und der Polizeidirektion Passau. Laut Polizei erlitten einer der Arbeiter und ein feuerwehrmann leichte Rauchvergiftungen. Sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Neun weitere Personen mussten wegen leichter Brandverletzungen und Erschöpfung von den BRK-Helfern versorgt werden.
"Nach zwei Stunden haben wir den Brand unter Kontrolle gebracht", erklärte Kreisbrandrat Josef Wimmer bei einer kurzfristig angelegten Presse-konferenz im Verwaltungsgebäude des Betriebes. Fassungslosigkeit herrschte sowohl in der Führungsriege als auch bei den insgesamt über 100 Mitarbeitern der Holzwerke. "Das ist der größte Schicksalsschlag in der Geschichte des Unternehmens", sagte Geschäftsführer Hans-Peter Wimmer.
Bereits vergangenes Jahr hatte es im Holzwerk gebrannt. Ursache waren technische Probleme in der zentralen Absauganlage. Schaden 25 000 Mark.
( Bericht im Niederbayernteil des Rottaler Anzeigers und der PNP am Mittwoch, den 01. August 2001 )

Holzwerke Wimmer brennen lichterloh
Großfeuer richtet Schaden von über 20 Millionen Mark an - Elf Menschen verletzt - Rund 400 Hilfskräfte im Einsatz
Von Sabine Wagle

Pfarrkirchen. "Das ist der größte Schicksalsschlag den unsere Familie seit Bestehen des Unternehmens erfahren musste." Hans-Peter Wimmer, Geschäftsführer der Holzwerke Wimmer GmbH, rang vier Stunden nach Ausbruch des Großbrandes in seinem Betrieb nach Worten. Über 20 Millionen Mark Schaden an Gebäuden und Produktionsanlagen richtete das verheerende Feuer gestern an. Elf Personen wurden leicht verletzt.
Dienstag 4.25 Uhr: In der Fertigungshalle des Betriebs, der seit 62 Jahren am westlichen Stadtrand angesiedelt ist, bricht ein Feuer aus. Auslöser ist - das ergeben später die Ermittlungen der Polizeidirektion Passau - ein technischer Defekt an der hydraulischen Presse der Keilzinkenanlage. Der zuständige Schichtführer informiert sofort seine Kollegen im angrenzenden Hobelwerk. Diese wollen mit Handfeuerlöschern zu Hilfe kommen - doch es ist nichts mehr zu machen. Das Feuer hat sich in Sekundenschnelle in der Fertigungshalle ausgebreitet. Knalllaute wie bei einer Explosion sind zu hören. Die Arbeiter können sich noch ins Freie retten.

Nichts mehr zu retten - trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehren - ist das Gebäude (40 x 60 Meter) selbst. Alle Produktionsanlagen und das gelagerte Holz werden binnen einer Stunde zerstört. Die Schadenshöhe, so meldet die Kripo Passau, liegt hier bei rund 10 Millionen Mark. Eine Stunde später greift das Feuer auf die zweite Halle, das Hobelwerk, über. Auch dieses Gebäude wird zum Großteil zerstört. Schaden: über 10 Millionen Mark. Durch die enorme Hitzeentwicklung werden weitere Gebäude auf dem Gelände in Mitleidenschaft gezogen.
Insgesamt 350 Feuerwehrleute, davon 52 mit Atemschutz, aus dem gesamten Landkreis, 25 BRK-Kräfte sowie Beamte der Polizeiinspektion Pfarr-kirchen und der Direktion Passau sind an diesem frühen Dienstag morgen im Einsatz. "Wir haben vier Brandabschnitte gebildet, an denen jeweils verschiedene Wehren im Einsatz sind", informierte Kreisbrandrat (KBR) Josef Wimmer. Zum Schutz der Bevölkerung werden Rauchgasmessungen an fünf verschiedenen Stellen des Brandorts gemacht. Ergebnis: keine Schadstoffkonzentration, keine Gefahr für Mensch und Umwelt.
"Das Schwierigste ist die enorme Hitze", so KBR Wimmer. Die Einsatzkräfte an der Feuerfront müssen dafür spezielle Anzüge tragen. Es ist so heiß, dass sogar einige der Mundstücke der Strahlrohre und Helme der Feuerwehrleute schmelzen. Zum Einsatz kommt auch das neue Druckluftschaumsystem der Eggenfeldener Wehr, mit dem das Feuer besonders wirksam bekämpft werden kann. Dieses System habe sich bewährt und sei für die Umweltvöllig unschädlich. Insgesamt sechs Schlauchleitungen aus der Rott und drei aus der weiteren Umgebung haben Feuerwehrleute gelegt - das sind insgesamt 700 bzw. 300 Meter. Wimmer: "20 000 Liter Wasser pro Minute pumpen wir in das Gelände."

Elf verletzte Personen werden vom BRK versorgt. Es handelt sich um leichte Brandverletzungen, leichte Rauchvergiftungen und Erschöpfungszustände. Ein 30-jähriger Arbeiter der Firma sowie ein Feuerwehrmann werden vorsorglich zur stationären Behandlung ins Krankenhaus Pfarrkirchen gebracht. Nach zwei Stunden ist das Feuer unter Kontrolle. Bürgermeister Georg Riedl drückt bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz der Familie Wimmer sein Mitgefühl aus. Glücklicherweise hat es keine Schwerverletzten gegeben, betont der Rathauschef. "Dies haben wir der guten Koordination der Einsatzleitung sowie dem umsichtigen und schnellen Handeln der Einsatzkräfte zu verdanken", so Riedl. "Ich hoffe, dass der materielle Schaden behoben werden kann und die Arbeitsplätze erhalten bleiben." Für die Bewältigung dieser Aufgaben wünscht er der Firmenleitung viel Kraft.

BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Wiedemann spricht in diesem Zusammenhang auch die Notfallnachsorge an, die durch die anwesenden Helfer auf jeden Fall gewährleistet sei. Und: "Würde sich der Brand dramatisch auf die unmittelbare Umgebung auswirken, wären wir auf eine Evakuierung vorbereitet."
"Wir müssen diesen Schicksalschlag erst einmal richtig verarbeiten", sagt fassungslos Geschäftsführer Hans-Peter Wimmer. Er dankt bei dieser Gelegenheit allen Einsatzkräften der Feuerwehren, des Roten Kreuzes und der Polizei, Bürgermeister Georg Riedl für die Unterstützung seites der Stadt sowie sämtlichen Mitarbeitern und der Familie für die spontane Hilfsbereitschaft. "Wir alle brauchen jetzt Kraft für einen Neubeginn."
( Bericht im Lokalteil der PNP am Mittwoch, den 01. August 2001 )
Holzwerke ein Raub der Flammen
Großfeuer richtet in der Firma Wimmer über 20 Millionen Mark Schaden an - Elf Verletzte
Von Sabine Wagle
Pfarrkirchen. "Das ist der größte Schicksalsschlag den unsere Familie seit Bestehen des Unternehmens erfahren musste." Hans-Peter Wimmer, Geschäftsführer der Holzwerke Wimmer GmbH, rang vier Stunden nach Ausbruch des Großbrandes in seinem Betrieb nach Worten. Über 20 Millionen Mark Schaden an Gebäuden und Produktionsanlagen richtete das verheerende Feuer gestern an. Elf Personen wurden leicht verletzt.
Dienstag 4.25 Uhr: In der Fertigungshalle des seit 62 Jahren angesiedelt Betriebes am westlichen Stadtrand, bricht Feuer aus. Auslöser ist, so ergeben später die Ermittlungen der Polizeidirektion Passau, ein technischer Defekt an der hydraulischen Presse der Keilzinkenanlage. Der Schichtführer informiert sofort seine Kollegen im angrenzenden Hobelwerk. Diese wollen mit Handfeuerlöschern zu Hilfe kommen - doch es ist nichts mehr zu machen. Das Feuer hat sich in Sekundenschnelle in der Fertigungshalle ausgebreitet. Explosionsartige Knalllaute sind zu hören. Die Arbeiter können sich noch ins Freie retten.

Nichts mehr zu retten - trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehren - ist jedoch das Gebäude (40 mal 60 Meter). Alle Produktionsanlagen und das gelagerte Holz werden binnen einer Stunde zerstört. Die Schadenshöhe, so meldet die Kripo Passau, liegt hier bei rund 10 Millionen Mark. Eine Stunde später greift das Feuer auf die zweite Halle, das Hobelwerk, über. Auch dieses Gebäude wird zum Großteil zerstört. Schaden: über 10 Millionen Mark. Durch die enorme Hitzeentwicklung werden weitere Gebäude auf dem Gelände in Mitleidenschaft gezogen.
Insgesamt 350 Feuerwehrleute, 52 mit Atemschutz, aus dem gesamten Landkreis und 25 BRK-Kräfte sind an diesem frühen Dienstagmorgen im Einsatz. "Wir haben vier Brandabschnitte gebildet, an denen jeweils verschiedene Wehren im Einsatz waren", informiert Kreisbrandrat Josef Wimmer. Zum Schutz der Bevölkerung werden Rauchgasmessungen an fünf verschiedenen Stellen des Brandorts gemacht. Ergebnis: keine Schadstoffkonzentration, keine Gefahr für Mensch und Umwelt.
"Das Schwierigste mitunter", so Wimmer, "ist die enorme Hitze." Die Einsatzkräfte an der Feuerfront müssen dafür spezielle Anzüge tragen. Zum Einsatz kommt auch das neue Druckluftschaumsystem der Eggenfeldener Wehr, mit dem laut Wimmer besonders wirksam das Feuer bekämpft werden kann. Insgesamt sechs Schlauchleitungen aus der Rott und drei aus der weiteren Umgebung haben Feuerwehrleute gelegt - das sind insgesamt 700 bzw. 300 Meter. Wimmer: "20 000 Liter Wasser pro Minute pumpen wir in das Gelände."
Elf verletzte Personen werden vom BRK versorgt. Es handelt sich um leichte Brandverletzungen, leichte Rauchvergiftungen und Erschöpfungszustände. Ein 30-jähriger Arbeiter der Firma sowie ein Feuerwehrmann werden vorsorglich zur stationären Behandlung ins Krankenhaus Pfarrkirchen gebracht. Nach zwei Stunden ist das Feuer unter Kontrolle.
Bürgermeister Georg Riedl sagt bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz: "Ich hoffe, dass der materielle Schaden behoben und die Arbeitsplätze erhalten werden können."
BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Wiedemann spricht auch die Notfallnachsorge an, die durch die anwesenden Helfer auf jeden Fall gewährleistet sei. Und: "Hätte sich der Brand dramatisch auf die unmittelbare Umgebung ausgewirkt, wären wir auch auf eine Evakuierung vorbereitet."
"Wir müssen diesen Schicksalschlag erst einmal verarbeiten", sagt fassungslos Geschäftsführer Hans-Peter Wimmer und fügt an: "Wir alle brauchen jetzt Kraft für einen Neubeginn."
( Bericht im Lokalteil des RA am Mittwoch, den 01. August 2001 )
zum Artikel im Wochenblatt am Mittwoch, den 08. August 2001
Großbrand: Erst nach 15 Stunden sind die Löscharbeiten vorbei
Sachverständiger des Landeskriminalamtes bestätigt technischen defekt als Brandursache - Schadenshöhe wird auf über 35 Millionen Mark geschätzt
Pfarrkirchen: (es). Das Feuer ist besiegt: 15 Stunden dauerten die Löscharbeiten beim Großbrand in den Holzwerken Wimmer (wir berichteten). Seit gestern vormittag sind die Aufräumarbeiten im Gange. Die Kripo bestätigte indes, dass es sich bei der Brandursache um einen technischen Defekt handelte.
Dienstag abend am Unglücksort: Hunderte Schaulustige pilgern rund um das Gelände, begutachten die zerstörten Gebäude und das verkohlte Holz auf dem Firmenhof. Noch immer hängen Rauchschwaden über der Stadt, wirbelt verbranntes Material durch die Luft. Derweil sind die Löscharbeiten noch voll im Gange, immer wieder flackern Flammen auf, stoßen Feuerwehrleute auf versteckte Glutnester. Erst gegen 19.30 Uhr werden die Löscharbeiten, die seit 4.30 Uhr am frühen Morgen andauern, eingestellt. Dann wird Brandwache gehalten. Vor Ort sind dafür noch die Feuwehren Gangerbauer, Neuhofen, Triftern, Altersham sowie das BRK im Einsatz.
Gestern wurden dann den ganzen Tag über Nachlöscharbeiten durchgeführt. Auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Pfarrkirchen waren dabei im Einsatz. "Wir sind immer wieder auf Glutnester gestoßen, die wir bekämpfen mussten", sagte Kresibarndmeister Franz Gruber. Probleme bereitete am Nachmittag noch der große Späneturm, aus dem weiter Qualm aufstieg. Mit einem Bagger wurde dieser geöffnet, die darin befindlichen Glutnester konnten dann gelöscht werden.
Indes bestätigte die Kriminalploizei, dass der Großbrand (die 40x60 Meter große Fertigungshalle sowie das Hobelwerk wurden völlig zerstört) von einem technischen Defekt in der sogenannten Keilzinkenanlage ausgelöst wurde. Dies hätten Ermittlungen eines von der Kripo zugezogenen Sachverständigen des Landeskriminalamtes ergeben. Er war gestern vor Ort und führte die entsprechenden Untersuchungen durch.
Deutliche Korrekturen gibt es offenbar bei der Schadenshöhe. Nach letzten Meldungen am Unglückstag handelte es sich um über 20 Millionen Mark Schaden an Gebäuden und Produktionsanlagen. Inzwischen wird die Schadenshöhe auf über 35 Millionen Mark geschätzt. Für eine Aussage über die endgültige Schadenssumme und wie es bei dem Unternehmen in den nächsten Monaten weitergeht, war die Geschäftsführung der Holzwerke gestern nicht zu erreichen.
( Bericht im Lokalteil der PNP am Donnerstag, den 02. August 2001 )
zum Bericht des 2.Kommandanten der FF Pfarrkirchen