Löschfahrzeug prallt frontal gegen Auto
Feuerwehr war auf dem Weg zu einem Einsatz - Autofahrer wollte auf der B 388 wenden - 39-Jähriger leicht verletzt
von Bettina Ketterl

Hebertsfelden. Auf dem Weg zu einem Einsatz ist ein Löschfahrzeug der Eggenfeldener Feuerwehr gestern Morgen auf der B 388 in einen Verkehrsunfall verwickelt worden.
Die freiwilligen Helfer waren alarmiert worden, nachdem auf der Bundesstraße der Anhänger eines ungarischen Lastwagens Feuer gefangen hatte. Wegen des Brandes war die Fahrbahn gesperrt. Als das Löschfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn an einem stehenden Auto vorbeifuhr, scherte der Fahrer des Toyota plötzlich aus, um zu wenden. Der Laster prallte frontal in die Fahrerseite des silberfarbenen Autos, an dessen Steuer ein 39-jähriger Beamter aus Unterdietfurt saß. Er wurde dabei lediglich leicht verletzt. An seinem Auto entstand Totalschaden.
„Beträchtlicher Schaden“
„Zum Glück ist nicht mehr passiert“, sagt Kommandant Otto Ettinger erleichtert. Schließlich blieben die drei Insassen des Löschfahrzeugs unverletzt. Dennoch sei der Schaden für die Feuerwehr beträchtlich. Das 18 Tonnen schwere Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 ist bei Brandeinsätzen unverzichtbar. Das sechs Jahre alte Gefährt (Neupreis: 650 000 D-Mark) verfügt über eine fest eingebaute Druckluftschaum-Löschanlage. „Damals waren wir die erste Freiwillige Feuerwehr in Bayern mit einem solchen Fahrzeug“, erklärt Ettinger. Die Eggenfeldener Feuerwehr besitze zwar ein weiteres Löschfahrzeug, aber eben ohne die moderne Druckluftschaum-Anlage. „Das andere Modell hat nur einen Wassertank.“
Das TLF 24/50 wird bei rund 20 Einsätzen im Jahr benötigt. Jetzt fällt es für geraume Zeit aus. Bei dem Unfall ist nicht nur ein erheblicher Frontschaden entstanden - „auch der Aufbau ist total verzogen“, stellt Kommandant Ettinger fest. Die Reparaturkosten schätzt er auf mindestens 20 000 Euro.
Gestern wurde das Fahrzeug in eine Iveco-Werkstatt nach Erharting gebracht. Bis es wieder einsatzbereit ist, werden möglicherweise vier Wochen vergehen, glaubt Ettinger. Er will versuchen, in der Zwischenzeit ein Reservefahrzeug zu organisieren. Ob es schon einmal vorgekommen ist, dass ein Eggenfeldener Feuerwehr-Fahrzeug auf dem Weg zu einem Einsatz verunglückt ist? „Nein, meines Wissens noch nie“, sagt der Kommandant.
Allerdings würden seine Leute immer wieder in gefährliche Situationen geraten, wenn sich beispielsweise nach einem Unfall ein Stau gebildet hat und einzelne Autos plötzlich aus der Kolonne ausscheren. Ettinger selbst konnte vor einigen Jahren mit einem Ausweichmanöver in letzter Sekunde einen Unfall, wie er gestern passierte, verhindern.
„Wir schalten das Martinshorn ganz bewusst ein, bevor wir an einer Kolonne vorbeifahren, damit die anderen Verkehrsteilnehmer gewarnt sind“, erklärt Ettinger. Gestern jedoch hinderten Martinshorn und Blaulicht den Unterdietfurter nicht daran, mit seinem Auto auszuscheren. Da das Löschfahrzeug nur etwa 40 km/h auf dem Tacho hatte und der 39-jährige Autofahrer angegurtet war, erlitt er nur leichte Verletzungen. Er wurde zwar vom BRK ins Krankenhaus gebracht, konnte aber nach ambulanter Behandlung kurze Zeit später wieder entlassen werden.
Bundesstraße war zwei Stunden gesperrt
Den mit Polstermöbeln beladenen, brennenden Lkw-Anhänger konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehren Hebertsfelden, Linden und Eggenfelden rasch löschen. Ursache für das Feuer war nach Polizeiangaben vermutlich eine feste Bremse am rechten Rad des Anhängers. Durch die Hitze geriet der Doppelreifen und letztlich der Anhänger mit Ladung in Brand. Dabei entstand ein Schaden von rund 25 000 Euro.
Die B 388 war wegen der Lösch- und Bergungsarbeiten rund zwei Stunden gesperrt.
( Bericht im Lokalteil des Rottaler Anzeigers vom Freitag, den 04. Januar 2007 )