Unwetter hinterließ
seine Spuren
Das Unwetter am Dienstagabend hinterließ auch im Landkreis seine Spuren. Wasser, Sturm und Blitzschlag richtete Schäden in noch unbekannter Höhe an. Im Gemeindebereich Geratskirchen wurde ein Stadeldach teilweise abgedeckt. Der Schaden ist noch nicht bekannt. In 14 Fällen, Schwerpunkt war Eggenfelden, mussten durch die Feuerwehr vollgelaufene Keller ausgepumpt werden. Acht Bäume, die der Sturm umgestürzt hatte und die Straßen blockierten, wurden beiseite geräumt. Durch eine Windböe wurde die Glastür einer Telefonzelle in Eggenfelden beschädigt. In Eggenfelden war der Strom in den Ortsteilen Altenburg und Siedlung Pirsting kurzfristig ausgefallen. Personen wurden durch das Unwetter nicht verletzt. Im Dauereinsatz waren auch die Feuerwehr Pfarrkirchen und sämtliche Nachbarfeuerwehren sowie die Bauhöfe und die Straßenmeisterei. Auch im Bereich der Polizeiinspektion Pfarrkirchen waren acht Bäume auf die Straße gestürzt, in Esterndorf zudem ein Telefonmast. Zu Wasserschäden und Überflutungen kam es in Pfarrkirchen, Postmünster, Brombach und Nindorf, nach einem Blitzeinschlag in einem Trafo waren die Orte Amsham und Egglham zeitweise ohne Strom. Verletzt oder getötet wurde bei dem Unwetter niemand. Wie hoch der Gesamtschaden ist, kann nicht gesagt werden.
Holger Becker
(Wochenblatt vom 27.05.2009)
Umgestürzte Bäume, überflutete Keller, kreisende Flugzeuge
Zum Glück nur Sachschaden durch Unwetter am Dienstagabend - Stadel abgedeckt und Autos demoliert
Das große Aufräumen am Morgen danach: Umgestürzte oder stark ramponierte Bäume müssen beseitigt werden. (Foto: Wanninger/Zöbisch) |
Dieses Gebäude in Wolfersegg (Gemeinde Geratskirchen) hatte mal ein Dach − bis es der Gewittersturm am Dienstagabend verblies |
Eggenfelden. „Wir hatten viel Arbeit, sind aber unterm Strich gut weggekommen“ - auf diesen Nenner bringt Kreisbrandrat Johann Prex die Bilanz der Feuerwehreinsätze beim Unwetter am Dienstagabend. Über 300 Aktive von 48 Feuerwehren rückten zu 118 Einsätzen aus, sagte Prex gestern zum Rottaler Anzeiger.
Am stärksten betroffen war nach seinen Worten die Bereiche Gangkofen-Falkenberg-Eggenfelden-Pfarrkirchen. Zum Glück blieb es beim Sachschaden. Verletzt wurde seinen Kenntnissen zufolge niemand.
Vom Pech verfolgt zu sein scheint ein Landwirt aus Wolfersegg in der Gemeinde Geratskirchen. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren brannte es auf seinem Hof, am Dienstag deckte der Gewittersturm, der laut Messungen des Flugplatzes Zainach mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 90 km/h durchs Rottal fegte, das Dach eines Stadels ab.
Die fünf Feuerwehren der Stadtgemeinde Eggenfelden und die FFW Huldsessen absolvierten 42 Einsätze. „85 Mann waren von 19.30 Uhr bis 4.30 Uhr auf den Beinen, um Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume bzw. am Boden liegendes Geäst zu entfernen“, umreißt Otto Ettinger, Kommandant der Stadtfeuerwehr, die Dimension der Aufräumarbeiten. Die gravierendsten Schäden entstanden seinen Worten zufolge in Eggenfelden, wo zwei Autos von Bäumen demoliert worden sind.
14 voll gelaufene Keller, hauptsächlich im Bereich Eggenfelden, acht umgestürzte Bäume, das erwähnte abgedeckte Stadeldach und die aufgrund einer Windböe gesprungene Glasscheibe einer Telefonzelle in Eggenfelden, so liest sich die Schadensbilanz, die Winfried Hein, Vize-Chef der Polizeiinspektion Eggenfelden, niedergeschrieben hat. Überdies sei in den Stadtteilen Altenburg und Pirsting kurzzeitig der Strom ausgefallen.
In Arnstorf wirbelte eine Windhose Leitern, Gartenmöbel und noch so manch anderes nicht Niet- und Nagelfestes durch die Luft. In Sattlern kippte der Maibaum auf der Burg um. In der Gemeinde Roßbach schwemmte der Starkregen Felder aus. Auch im Kollbachtal behinderten vom Sturm gefällte Bäume und heruntergefallene Äste den Verkehr.
Apropos Verkehr: Bevor das Unwetter mit voller Wucht auch über dem Rottal hereinbrach, herrschte reger Verkehr - in der Luft.
Da der Flughafen München aus Sicherheitsgründen für eine Stunde geschlossen werden musste, leitete die Flugsicherung eine Vielzahl von Maschinen, die nicht landen durften, in so genannte „Holding-Positionen“ um. Eine davon befand sich über Eggenfelden. Im vertikalen Abstand von 1000 Fuß (rund 300 Meter) drehten die Flugzeuge über der Stadt ihre Warteschleifen, teilweise so niedrig fliegend, dass ohne Mühe der Name der Airline am Rumpf bzw. Seitenleitwerk zu entziffern war. „Wir hatten Maschinen, die in 8000 Fuß über Meereshöhe (entspricht in Eggenfelden rund 2000 Meter über Grund) kreisten“, verriet Martin Köppl von der Deutschen Flugsicherung gestern dem Rottaler Anzeiger. - ub/wa/ri
( Bericht im Lokalteil des Rottaler Anzeigers vom Donnerstag, den 28. Mai 2009 )