Die Feuerlöschmaschine

 

Löschmaschine

Vierrädrige Saug- und Druckspritze der Fa. Braun, Größe 3
wie sie in Hebertsfelden ab 1890 im Einsatz war

Bereits 1890 macht man sich bei der Feuerwehr Hebertsfelden Gedanken über den Kauf einer so genannten Feuerlöschmaschine. Der Kampf gegen das Feuer, nur mit Hilfe von Löscheimern, schien zu oft aussichtslos. So wurde dann eine „Vierrädrige Saug- und Druckspritze“ der Größe 3 bei der Fa. Justus Christian Braun in Nürnberg gekauft.

Die Spritzen haben vorn 2 Bocksitze, in der Mitte eine Laterne und nach rückwärts entweder eine Schlauchhaspel und Werkzeugkasten (Größe 1 und 2) oder einen Sitzkasten für 2 Personen (Größe 3 bis 7). Bei gefälliger Bestellung bitte um Anweisung in welcher Weise die Ausführung erfolgen soll“

Der Kaufpreis für eine Saug- und Druckspritze der Größe 3 betrug laut vorliegendem Prospekt 1.380,-- Mark. In diesem Preis war die Ausrüstung der Maschinen inbegriffen und zwar:

„7 Meter Saugschläuche in 3 Abteilungen, 30 Meter Hanfschläuche mit 3 Gewinden, 2 Strahlröhren mit 4 Mundstücken, die erforderlichen Schraubenschlüssel, ein metallener Seiher zum Abschrauben mit Weidenschutzkorb, Oelkanne und Holzhammer. Die Saugschläuche sind behufs Schonung derselben mit einer starken Schnur umwickelt. Bei Ablieferung wird jeder Spritze eine gedruckte Gebrauchs-Anweisung über die Handhabung derselben, sowie ein Exercier-Reglement beigegeben.“

Die Spritzen wurden auf Wunsch auch mit gefedertem Sitzbock geliefert, dann erhöhte sich allerdings der Preis um je 20,- Mark. Ob die Sitzböcke der Hebertsfeldener Spritzmaschine gefedert waren oder ob man sich diesen Luxus gespart hatte, ist uns leider nicht bekannt.

Die Saug- und Druckspritzen der Größe 3 hatten einen Pumpenzylinderdurchmesser von 110 mm und man benötigte volle 10 Mann um sie zu bedienen. Man konnte 250 Liter Wasser pro Minute damit fördern. Dazu mussten die Männer allerdings 55 Doppelhübe pro Minute schaffen, was wohl ziemlich schweißtreibend war. Aus einem Rohr hatte man dann eine Wurfweite von ca. 30 Metern, bei zwei Röhren betrug diese nur noch 23 Meter.

Wie lange diese Feuerlöschmaschine in Hebertsfelden ihren Dienst tat, ist uns leider nicht genau bekannt, wahrscheinlich bis in die Dreißiger Jahre. Dass wir allerdings heute überhaupt so viel über diese Spritze wissen, nachdem doch alle Unterlagen der Hebertsfeldener Feuerwehr in den Jahren des zweiten Weltkrieges verloren gegangen waren, verdanken wir Hr. Klaus-Uwe Hölscher aus Leer in Ostfriesland, der uns diese Unterlagen dankenswerter Weise zugesandt hat.

 

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