Für Einsätze. aber auch fürs morgen beginnende dreitägige Jubiläumsfest ist die
Hebertsfeldener Feuerwehr gut gerüstet
Hebertsfelden. Seit Monaten laufen die Vorbereitung für das bisher wohl größte Fest in der Geschichte der Feuerwehr. Von morgen an bietet das dreitägige Festprogramm zum 125-jährigen Bestehen fröhliche Stunden für Jung und Alt, aber auch sehr feierliche Momente.
Das ganze Dorf hat sich für das Ereignis fein herausgeputzt. Als Schirmherr hat die Feuerwehr Bürgermeister Alfred Wollinger engagiert. Am Ortseingang wurde ein großes Festzelt aufgebaut. Neben den örtlichen Verein wird eine Vielzahl von Feuerwehren aus der Region mit den Hebertsfeldenern das Jubiläum feiern.
Mit einer großen Party unter dem Motto TLF 9/7 geht es am morgigen Freitag um 20 Uhr im Festzelt los. TLF steht ausnahmsweise nicht für Tanklöschfahrzeug, sondern für Tanzen, Lachen, Feiern und die beiden Ziffern für das Datum der Veranstaltung. Auf Touren bringt das Partyvolk die Band „Highlife“ (weiteres Programm siehe Kasten rechts unten)
36 Männer riefen die Hebertsfeldener Wehr am 16. September 1879 ins Leben. Als 1. Vorstand fungierte Jakob Vilsmeier, Kommandant Thomas Gründl. 1887 wurde der Schullehrer Martin Huber zum 1. Kommandanten gewählt. Er hatte dieses Amt 22 Jahre inne. Diese Ära brachte große Veränderung mit sich. Die Wehr wurde ständig in neuen Methoden der Brandbekämpfung unterrichtet, außerdem wurde eine Feuerwehr-Spritze angeschafft, die von einem Pferdegespann gezogen wurde.
Der Erste Weltkrieg reduzierte die Einsatzkräfte auf gerade noch zehn Mann. Nach dem Krieg wurde die Feuerwehr vom Wagnermeister Lorenz Steinböck (Kommandant) und Sebastian Wieland (Vorstand) wieder aufgebaut. Schnell war man 50 Mann stark. Drei Handspritzen waren auf die Standorte Hebertsfelden, Halshub und Rottenstuben verteilt. Im Jahr 1929 wurde das 50-jährige Gründungsjubiläum, verbunden mit einer Fahnenweihe, gefeiert. Ein Novum war in den 30-er Jahren die Motorspritze TS 8.
Aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges liegen keine Aufzeichnungen vor. Der Spenglermeister Josef Weinzierl lenkt in den Nachkriegsjahren als Kommandant die Geschicke der Feuerwehr. Angeschafft wurden eine neue Motorspritze und Schlaumaterial. Ein alter Wehrmachtswagen diente als Tanklastzug.
Im Jahr 1952 übernahmen Michael Henghuber (Vorstand) und Franz Eder (Kommandant) für 20 Jahre das Ruder. Ein Opel-Blitz wurde als Einsatzwagen angeschafft. Bei einem Großbrand im Jahre 1954 in der Möbelfirma Fink wurde Kommandant Eder bei einer Staubexplosion schwer verletzt. Die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen mussten wegen des verheerenden Hochwassers der Rott um zwei Wochen auf 24./25. Juli verschoben werden.
Die Bauarbeiten für ein neues Feuerwehrhaus begannen im Dezember 1956. Schon am 15. Januar 1957 wurde Richtfest gefeiert. Das 90-jährige Bestehen wurde 1969 gefeiert. Als Patenverein fungierte die Feuerwehr Linden. Die Feuerwehr war schon lange fester Bestandteil des dörflichen Lebens. Damals zählte sie 61 Aktive und 28 passive Mitglieder. Ein lang gehegter Wunsch ging am 5. Dezember 1971 in Erfüllung, als ein neues LF 8 seiner Bestimmung übergeben wurde.
Eine der größten Brandeinsätze fand im Juni 1977 in Straß statt. Der Strasser-Hof war aber nicht mehr zu retten. Aufgestellt wurde unter der Leitung von Franz Aigner eine Atemschutzgruppe. Zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 1979 bekam der Verein eine neue Fahne. Bürgermeister Lorenz Moser war Schirmherr des großen Festes.
Eine neue Tragkraftspritze wurde im Jahr 1986 angeschafft. Großes leistete die Wehr im März 1987, als ein Eisregen über die Gemeinde hereinbrach. Mit dem erhöhten Verkehrsaukommen auf der B 388 änderte sich das Anforderungsprofil an die Feuerwehrmänner. Immer öfter wurde man zu Unfällen gerufen. Die Arbeiten am neuen Feuerwehrhaus begannen im Frühjahr 1992, im Spätsommer waren sie abgeschlossen. Im April des folgenden Jahres wurde das neue LF 8/6 eingeweiht.
Mitte der 90-er Jahre entschloss sich die Wehr, auch eine Damengruppe aufzubauen. Schon bald legten die ersten Frauen die Leistungsprüfung ab. Seit dem Jahr 2000 gibt es eine Jugendgruppe, um die Nachwuchsarbeit zu forcieren.
Seit Frühjahr 2003 ist Reiner Friedlmeier Vorstand der Feuerwehr, als Kommandant führt Helmut Schaffelhuber die Aktiven. Die Wehr zählt jetzt über 100 aktive und passive Mitglieder. Die Einsatzfähigkeit wird durch ständige Leistungsprüfungen und Lehrgänge gesichert und ausgebaut.
(Foto Neumaier)
Programm der drei festlichen Tage: Die Feuerwehr Hebertsfelden feiert am Wochen-ende 125-jähriges Bestehen. Das Programm: |
Freitag, 9.Juli: |
Sonntag, 11.Juli: |
Samstag, 10.Juli: |
8 Uhr: Empfang der Vereine; Frühschoppen mit Weißwurstessen 9.30 Uhr: Aufstellung zum Kirchenzug 10 Uhr: Festgottesdienst mit Ansprachen der Ehrengäste 12.30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen im Festzelt 14 Uhr: Überreichung der Erinnerungsgeschenke und gemütlicher Festausklang. |
(Bericht im Rottaler Anzeiger am Donnerstag, den 08. Juli 2004)